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Bitcoin - das Ende des staatlichen Geldmonopols? (Kein Dash)

tungfa

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Bitcoin - das Ende des staatlichen Geldmonopols?

http://cointelegraph.de/news/114327/bitcoin-das-ende-des-staatlichen-geldmonopols

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Die Freiheitsfreunde Berlin und das Bitcoin Startups Berlin Meetup luden gestern Abend ins Rainmaking Loft zur Podiumsdiskussion mit dem Thema “Bitcoin - das Ende des staatlichen Geldmonopols” ein, unter der Moderation von Brian Fabian Crain von Epicenter Bitcoin.

Steffen Krug, Anlageberater und Gründer des Instituts für Austrian Asset Management (IfAAM) in Hamburg, erläuterte in seinem einführenden Kurzvortrag die Sicht der “Österreichischen Schule der Nationalökonomie” auf Geld, wonach - basierend auf Carl Menger - sich die Edelmetalle Gold und Silber als markgängigste Güter über Jahrtausende durchgesetzt hätten. Im Zuge einer staatlich gesteuerten Fehlentwicklung sei Geld zunehmend zu einem reinen Fiat Money System geworden, kulminierend mit dem Durchtrennen der letzten “Goldfessel” im August 1971 durch die USA unter Richard Nixon. Krug erwartet - wie viele “Austrians” - eine schwere Krise des Geldsystems, befeuert durch die Expansion der ungedeckten Geldmenge. In der dann einsetzenden Flucht in Sachwerte und Edelmetalle billigt er Bitcoin nur geringe Chance zu, da es sich hierbei um ein “privates Fiat-Geld” ohne physisch greifbare Substanz handle. Selbstironisch vergaß Krug aber nicht zu erwähnen, dass er selber 2010 in Berlin zum ersten Mal von Bitcoin gehört habe und es der wohl größte Fehler seiner Karriere als Anlageberater gewesen sei nicht auf die damaligen “Crypto-Hippies” zu hören und Bitcoin zu kaufen. Er selbst präferiere eine Währung im Stile der Hamburger Mark Banco, der er auch die größten Chancen im von ihm - in Anlehnung an F. A. von Hayek - ausdrücklich favorisierten Währungswettbewerb einräumen würde.

Frank Schäffler, ehemaliger Bundestagsabgeordneter der FDP und Gründer des klassisch liberalen Think Tanks “Prometheus- das Freiheitsinstitut”, berichtete in seinem Einleitungsvortrag von den vorherrschenden Regulierungs- und Zentralisierungstendenzen im Geld- und Bankenwesen, die er auch in seiner Eigenschaft als Mitglied des Verwaltungsrats der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hautnah verfolgen konnte. In diesem Zusammenhang wies der Moderator Fabian Crain darauf hin, dass es praktisch alleine Frank Schäffler zu verdanken gewesen sei, dass Deutschland für kurze Zeit in 2013 in der Krypto-Geld Community als das Bitcoin-freundlichste Land der Erde gegolten habe, da Schäffler mit zahlreichen Anfragen das Bundesfinanzministerium zu Antworten bewegt habe (hier nachzulesen), während damals andere Regierungen noch geschwiegen hatten. Schäffler selbst war durch Oliver Flasskämper von bitcoin.de auf Bitcoin aufmerksam geworden, der zufällig in Schäfflers Wahlkreis wohnte und im Hayekianer Schäffler einen aufmerksamen Zuhörer gefunden hat.

Aaron Koenig, Autor und Managing Director von Bitfilm Production berichtete von seiner Arbeit an seinem jüngst erschienenen Buch “Bitcoin - Geld ohne Staat”. Im Zuge seiner Recherche besuchte er u.a. Argentinien, wo man der Bevölkerung - anders als im eher staatsgläubigen Deutschland - nicht erklären müsse, dass der Staat eine Währung ruinieren könne und Bitcoin daher eine viel größere Akzeptanz erfahre. Auch aus Koenigs libertärer Sicht sei eine Währungskrise unvermeidbar, in der Bitcoin sich als praktikable Alternative bewähren werde.



In der anschließenden Diskussion griff er Krugs Bemerkung auf, dass Bitcoin privates Fiat Money darstelle. Durch seine dezentrale Struktur und die klaren und das öffentlich einsehbare Regelwerk sei Bitcoin gerade kein per Dekret geschaffenens Geld (“fiat”: lat. für “es werde”). Auch sei es speziell in Zeiten finanzieller Repression mit Bargeldverboten, Giralguthabenenteignungen und Kapitalverkehrskontrollen durchaus von Vorteil, dass Bitcoin nicht physisch greifbar und zudem schwer transportierbar sei wie Gold. Koenig erwähnte in diesem Zusammenhang auch neue Konzepte wie goldgedeckte Hayekcoin, bei denen aber das emittierende Unternehmen wiederum der “single point of failure”, also die Achillesferse darstelle, da es pleite gehen oder verboten werden könne.

In der abschließenden Diskussion wies besonders Frank Schäffler auf die Gefahr hin, dass Regierungen mit “großen Kanonen” auf das zarte Pflänzchen Bitcoin schießen könnten und es wurde auch aus dem Publikum beklagt, dass Deutschland die Chance verschlafen habe, sich an die Spitze einer Kryptowährungs- und Blockchain-Technologie-freundlichen Bewegung zu stellen. Berlin habe leider seinen Status als Welt-Bitcoin-Haupstadt an Orte wie Amsterdam, London oder New York verloren.



Die lebhafte und engagierte Community - im Rainmaking Loft prominent vertreten - machte allerdings Hoffnung darauf, dass da nicht so bleiben muss.


 
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